Am Ende ist dann doch jeder Abschied gleich. Und für jeden Abschied fehlen einem die Worte. Genau deswegen sollte man sich vorher, solange der Andere noch da ist, überlegen, was man sagen will, alles sagen, was man sagen will, denn wenn dann der Moment gekommen ist, der Moment des Abschieds, und auch kurz vorher, dann wird einem nichts mehr von all diesen Dingen einfallen, man wird dastehen und nachdenken und suchen und nichts wird einem einfallen, da wird nur die Leere im Kopf sein, Leere und Stille und vielleicht ein Blick auf die Uhr.
Und so ist jeder Abschied gleich, jeder Abschied, von dem man nicht weiß, für wie lange er sein wird. Vielleicht ist das auch das Tröstliche. Dass meistens nicht mal Platz für Traurigkeit bleibt oder für Melancholie, wozu auch, es ist nur ein Abschied, oder vielleicht nicht: nur, aber jedenfalls ein Abschied, so ganz und gar Abschied, dass er nichts Anderes mehr sein kann.
Man steigt aus dem Bus, man steigt aus dem Auto, man betritt den Flughafen, man betritt den Bahnsteig, es sind zehn Minuten, es ist ein bisschen mehr, man trägt einen Koffer, man denkt schon an das Danach, nach dem Abschied – einer geht weg, einer bleibt da. Vielleicht kommt einer wieder. Man weiß es nicht, und deswegen nennt man das, diesen Moment dann: Abschied.
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